Berlin, 21.03.23: Internationale Gedenktage rufen den Menschen wichtige Anliegen ins Gedächtnis. In den 1970er Jahren nahm man den globalen Verlust von Waldflächen zum Anlass, einen Tag des Waldes auszurufen. Auf Beschluss UNO wurde 2012 der 21. März zum Tag der Wälder auf internationaler Ebene erklärt. Seit 2013 begeht man am selben Tag außerdem auch noch den Welttag des Holzes. Beides gehört aus Sicht der AGR untrennbar zusammen.
Waldverlust ist für Viele gedanklich unmittelbar verknüpft mit dem Fällen von Bäumen zur Gewinnung des Rohstoffs Holz. Schon in der Frühen Neuzeit war der Wald in Mitteleuropa größtenteils vor allem dem großen Brennstoffbedarf in der aufkommenden Hüttenindustrie zum Opfer gefallen. Heute ist es allerdings vor allem die international boomende Landwirtschaft, die vorrangig in den Tropen immer mehr Platz beansprucht – das Holz ist längst nicht mehr der unmittelbare Treiber von weltweiter Entwaldung. Vor diesem Hintergrund ist es richtig und wichtig, dass die EU die Holzhandelsverordnung (EUTR) als Instrument gegen den illegalen Holzeinschlag derzeit ausweitet auf ein komplexes Regelwerk, dass grundsätzlich das Problem der Entwaldung an der sprichwörtlichen Wurzel bekämpfen soll. Die neue EU-Verordnung zur Vermeidung von Entwaldung EUDR umfasst deshalb künftig auch Produkte wie Soja oder Palmöl. Importierte Rohstoffe, darunter natürlich auch weiterhin Holz, müssen künftig nachweisen, dass sie nicht auf entwaldeten Flächen angebaut wurden.
In Bezug auf das Holz könnte dies dazu beitragen, dass vor allem in Deutschland das Verhältnis von Waldbewirtschaftung und Holznutzung öffentlich entkrampft wird. Zwar erfreuen sich Holzprodukte wachsender Beliebtheit und werden als Ersatz für klimaschädliche Produkte auf Erdölbasis auch in Zukunft verstärkt benötigt; doch die Rohstoffgewinnung im Wald steht politisch wie öffentlich unter Dauerdruck. Immer neue Nutzungseinschränkungen sollen den Wald vorgeblich schützen. Dabei ist gerade im Klimawandel durch die zahlreichen Waldschäden ein besonders aktives Eingreifen unbedingt erforderlich, um den Wald kurzfristig so umzubauen, dass er auch mit den künftigen Umweltbedingungen zurechtkommt.
2023 steht der Tag des Waldes unter dem Motto „Wald und Gesundheit“. Auch in diesem Fall kann sich der World Wood Day thematisch mit einreihen. Das bekannte „Waldbaden“ findet sein Pendant in der positiven Wirkung im Aufenthalt in Gebäuden aus Holz auf das Wohlbefinden des Menschen.
„Nur eine nachhaltige Waldbewirtschaftung sorgt für eine unbedenkliche Versorgung der Gesellschaft mit dem Rohstoff Holz; Mit der EUDR haben wir zukünftig noch mehr Sicherheit für die Verbraucher, wenn auch die internationalen Lieferketten für Holzprodukte dokumentiert und geprüft werden. Niemand muss damit Angst haben, dass sein Holzprodukt Treiber für weltweiten Waldverlust ist“, so Dr. Carsten Merforth, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Rohholz.