In einer aktuellen Studie1 vom April 2022 beschäftige sich ein Team um die Wissenschaftler Detlef Schulze, Olivier Bouriaud, Roland Irslinger und Riccardo Valentini mit der Rolle der Holzernte aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern im Kohlenstoffkreislauf.
Untersucht wurden dabei die Ökosystemflüsse von CO2 (Photosynthese und Atmung) in bewirtschafteten und nicht bewirtschafteten Wäldern sowie die Auswirkungen der Holznutzung auf die Flussbilanzen.
Laut der Studie unterscheide sich die CO2-Aufnahme und Abgabe nicht zwischen bewirtschafteten und unbewirtschafteten Wäldern. Demzufolge hat die aktive Waldbewirtschaftung keine negativen Auswirkungen auf den Kohlenstoffkreislauf im Wald. Der entscheidende Unterschied sei, so die Wissenschaftler, dass aus bewirtschafteten Wäldern der laufende Zuwachs entnommen werden könne und so auch das gebundene CO2 dem Kreislauf entzogen werden kann.
Einen kontinuierlich wachsenden Vorrat im Wald aufzubauen und dort zu belassen ist folglich kontraproduktiv. Die Wissenschaftler verweisen in diesem Kontext auch auf die Vorgabe der IPCC Richtlinien (Intergovernmental Panel on Climate Change), nach denen die Holzernte als unmittelbare CO2-Emission zu verrechnen ist. Dies führe (…) „zu einer Verzerrung des Waldklimaschutzes hin zu einer Speicherung in lebender und toter Biomasse.“ Bewirtschaftete Wälder verfügen zudem über eine höhere Produktivität, was die Speicherleistung der Wälder pro Zeiteinheit zusätzlich erhöhe.
Die Autoren kamen so zu dem Ergebnis, dass der nachhaltige Holzeinschlag einen bedeutenden Beitrag zu Klimaschutz leistet.