Berlin, 11.12.2023: Die Arbeitsgemeinschaft Rohholz (AGR) geht verstärkt mit Fachinformationen an die Öffentlichkeit. Jüngstes Beispiel hierfür ist der aktualisierte AGR-Faktencheck der WWF-Studie „Alles aus Holz“, welcher am 20.11.2023 während einer Veranstaltung am Hessenkolleg in Kassel diskutiert wurde.

Das Diskussionsformat wurde durch eine TV-Aufzeichnung begleitet, die Ausstrahlung erfolgte letztes Wochenende auf dem „Offenen Kanal Kassel“. Zu Gast waren Dr. Susanne Winter vom WWF und Fee Brauwers von der Arbeitsgemeinschaft Rohholz (AGR) für den Hauptverband der Deutschen Holzindustrie e.V. (HDH). Als Grundlage für die Diskussion diente die aktualisierte AGR-Auswertung der WWF-Studie „Alles aus Holz“, welche auf der AGR-Webseite zum Download bereitsteht.

Wie im AGR-Faktencheck kritisiert, werden in der WWF-Studie an vielen Stellen die Ebenen lokale, nationale, europäische und globale Entwicklungen unzulässig nebeneinander gestellt und jeweils universelle Forderungen daraus abgeleitet. Etliche Aussagen der Studie lassen sich aufgrund des aus Sicht der AGR fehlerhaften Quellenverzeichnisses nicht nachprüfen bzw. nicht nachvollziehen. Die Studie zeigt der AGR zufolge Schwächen in der korrekten Bestimmung von Fachbegriffen. Das führt zu fehlerhaften Aussagen, gerade in Bezug auf die Beschaffenheit von Industrieholz und die Nutzung von Altholz oder Sägenebenprodukten. Diese werden aus Sicht der AGR nicht korrekt bilanziert, was die Aussagen fundamental verändert. Fee Brauwers ging unter anderem auf diese Punkte bei der Diskussion in Kassel ein.

Zuvor hatte Susanne Winter vom WWF in ihrem Eingangsstatement die WWF-Publikation „Alles aus Holz“ vorgestellt, um die „Grenzen der Nachhaltigkeit“ zu erklären. Die Nutzung liege weit über der „planetaren Nachhaltigkeit“ so Winter, weshalb der Hauptfokus auf der reduzierten Holznutzung liegen solle. Basierend auf den ganzheitlichen Möglichkeiten der Holznutzung antwortete Brauwers: „Bei einer Berechnung der nachgefragten und verwendeten Menge an Holz werden in der WWF-Publikation die Sekundärrohstoffe, wie Altholz und Altpapier, gänzlich missachtet, wodurch die Schlussfolgerung der nichtvorhandenen Nachhaltigkeit fehlerhaft ist“. Brauwers betonte in ihrem Statement, dass die nachhaltige und umweltschonende Forstwirtschaft der Gesellschaft den wichtigsten Roh- und Baustoff für eine klimafreundliche Transformation liefere.

Zusammen mit Schülerinnen und Schülern des Hessenkollegs wurde im Anschluss über den Wald und seine vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten debattiert. Die Diskussion drehte sich um Klimaneutralität und um die Vorteile des Holzbaus. Das Hessenkolleg Kassel ist eine Schule für Erwachsene in staatlicher Trägerschaft und bietet Erwachsenen an, höher qualifizierende Abschlüsse – speziell die Allgemeine Hochschulreife – zu erwerben.

Titel: AGR-Faktencheck der WWF-Studie

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