Am 12. November endet die 26. UN-Klimakonferenz (COP26) in Glasgow (Schottland). 2 Wochen lang verhandelten 197 Nationen über die Maßnahmen zur Umsetzung der Klimaschutzziele von Paris aus dem Jahr 2015. Das Abkommen verfolgt u.a. das Ziel, die Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu beschränken.

Neben Kohleausstieg und Verbrenner-Stopp spielen die Wälder der Erde eine entscheidende Rolle und gelten als Hoffnungsträger auf der Konferenz. Mehr als 100 Staaten, darunter die waldreichsten Länder der Erde Russland, Brasilien, Kanada, China, die Demokratische Republik Kongo, Indonesien, Kolumbien, sowie die gesamte EU, verpflichteten sich nun, die Zerstörung von Waldgebieten bis 2030 gänzlich zu stoppen. Gemeinsam kommen die teilnehmenden Länder auf 34 Millionen Quadratkilometer Waldfläche und somit 85 % der weltweiten Bestände.

Die Wälder der Welt können jährlich etwa ein Drittel der vom Menschen ausgestoßenen CO2-Emissionen aufnehmen. Durch Viehzucht, Ackerbau und Bebauung gehen Schätzungen zur Folge jede Minute etwa 27 Fußballfelder Wald verloren.

Bereits im Rahmen des UN-Klimatreffens in New York im Jahr 2014 kündigten die damaligen Teilnehmer an, die Entwaldung bis zum Jahr 2020 zu halbieren und bis 2030 zu stoppen. An der Umsetzung fehlte es, wie am aktuell in den Medien stark kritisierten Umgang Brasiliens mit dem Amazonas-Regenwald zu sehen, bis heute weitestgehend.

Um den weltweiten Rückgang der Wälder aufzuhalten, stehen bisher rund 12 Milliarden US-Dollar (ca. 10,3 Milliarden Euro) an öffentlichen Geldern, sowie rund 7,2 Milliarden US-Dollar durch private Investitionen bereit, erkläre die britische Regierung, die den Vorsitz der COP26 innehat.

Naturschutzorganisationen kritisieren vor allem die Zeitspanne von 10 Jahren zur Umsetzung von Maßnahmen: man gebe grünes Licht für „ein weiteres Jahrzehnt der Entwaldung“, heißt es. Auch die Forstwirtschaft mahnt: die Erderwärmung müsse gebremst werden, andernfalls reiche die Zeit nicht, um die Wälder an die neuen klimatischen Gegebenheiten anzupassen.

Ein Schlüsselelement im Kampf gegen die Erderwärmung bleibt die nachhaltige Holzverwendung, denn sie leistet einen beispiellosen Beitrag zum Klimaschutz. Holzprodukte speichern Kohlenstoff aus der Atmosphäre über ihre gesamte Nutzungsdauer und können zudem energieintensivere Materialien wie Stahl und Beton ersetzen. Durch diesen Vorgang der Substitution und der Kohlenstoff Speicherleistung des Waldes wird die Atmosphäre jährlich um ca. 127 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid und damit um rund 14 % der gesamten CO2-Emissionen Deutschlands entlastet. Dadurch, dass bei der Verbrennung von Holz nur die Menge an Kohlenstoffdioxid freigesetzt wird, die zuvor auch im Holz gespeichert wurde, ist der nachwachsende Rohstoff außerdem ein CO2 neutraler Energieträger.

Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/glasgow-klimakonferenz-cop26-101.html