Nach den Trockenjahren 2018/2019 zeigte sich, dass auch die  Buche in ihren natürlichen Verbreitungsgebieten mit massiven Hitze- und Trockenschäden, Vitalitätseinbußen und erhöhten Ausfallraten zu kämpfen hatte.

Damit wurde eine Empfindlichkeit von Buchenwäldern gegenüber Trockenheit bestätigt, deren Häufigkeit und Stärke im Hinblick auf den Klimawandel weiter zunehmen wird.

Das vom Waldklimafond geförderte Projekt BuTaKli widmete sich von 2015 bis 2020 den Effekten von Tannenbeimischungen in Buchenreinbeständen und wertete diese aus – mit positiven Ergebnissen:

Zuwachsstark
In gemischten Beständen waren die Zuwächse von Buche und Tanne höher als im Reinbestand.

Regenerierend
Die Beimischung von Tanne beschleunigte die Erholung trockenheitsbedingter Zuwachseinbußen bei der Buche. Dies konnte auch zuvor bereits in anderen europäischen Buchen-Tannenbeständen nachgewiesen werden.

Helfer in der Not?
Unter kontrollierten Bedingungen konnte bei jungen Tannen und Buchen nachgewiesen werden, dass die Tannen die Wasserverfügbarkeit der Buchen verbesserten. Dahinter steckte die Vermutung des „hydraulischen Lifts“: Die tieferreichenden Pfahlwurzeln der Tannen könnten Wasser in flachere Bodenschichten transportieren, wodurch es dann auch für die Wurzeln der Buche erreichbar wäre.

Bodenverbessernd
Die Kohlenstoffspeicherleistung des Bodens wurde durch die Tannenbeimischung erhöht. Daraus ergeben sich weitere positive Effekte, wie eine optimierte Schadstoff-Filterkapazität, erhöhte Wasser- und Nährstoff-Rückhaltung, erhöhter Erosionsschutz und die erhöhte Verfügbarkeit von anorganischem Stickstoff in der Streu.

Unterstützt den Waldbesitzer
Trotz erhöhter Einbringungs- und Pflegekosten sowie möglicher Produktivitätsverluste infolge des Klimawandels bewirkt eine aktive Tannenbeimischung in Buchenbestände einen höheren Kapitalwert, wodurch die Bewirtschaftung rentabler als im Buchenreinbestand wird.

Wald von morgen?
Flächen für die Entwicklung von Buchen-Tannen-Mischbeständen werden vor allem dort gesehen, wo die Fichte im Hinblick auf den Klimawandel zukünftig nicht mehr bestehen wird.

Projektdurchführung: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (ALU), Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

Gefördert durch: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Bundesministerium Umwelt, Naturschutz und Nukleare Sicherheit

Projektträger: Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe

Berichtszeitraum: 23.10.2015 – 30.6.2020

Schlussbericht Veröffentlichung: 19.11.2020

Den vollständigen Abschlussbericht finden Sie hier: https://www.fnr-server.de/ftp/pdf/berichte/22WC406901.pdf

Weitere Quellen: Waldwissen.net