Ein Bündnis aus Verbänden der Forst- und Holzwirtschaft kritisiert in einer Stellungnahme den laufenden Prozess zur Erneuerung der Naturschutzleitlinie für den hessischen Staatswald 2022. Der Grund: Die Erarbeitung fand nur unter der Beteiligung von Naturschutzverbänden statt und steht im Widerspruch zu bestehenden Gesetzen und Richtlinien des Landes Hessen.
„Die alleinige Einbeziehung der Naturschutzverbände des Landes Hessen verdeutlicht ein sehr einseitiges Vorgehen im laufenden Prozess. Wir fordern deshalb einen kritischen Diskurs unter aktiver Beteiligung unserer Verbände, der die im aktuellen Entwurf weitreichenden Folgen der geplanten Naturschutzleitlinie für die nachhaltige Waldbewirtschaftung und Holzverwendung sowie alle hiermit verbundenen Auswirkungen miteinbezieht“, kommentiert das Verbändebündnis das Vorgehen.
Die in der Überarbeitung der Leitlinie geplante weitreichende Einschränkung der aktiven Pflege der Wälder widerspricht nicht nur den Grundsätzen im hessischen Waldgesetz, sondern auch den Zielen der erst 2018 verabschiedeten Richtlinie für die Bewirtschaftung des Staatswaldes.
Der hessische Staatswald stellt einen wichtigen Rohstofflieferanten dar, von dem viele Industrie- und Handwerksbetriebe und damit auch Arbeitsplätze abhängen. Diese Rolle zu schwächen, bedroht nicht nur regionale Wirtschaftskreisläufe und bedeutende Innovationspotenziale, sondern konterkariert auch die Ziele der hessischen Landesregierung die Holzverwendung für den Klimaschutz zu fördern, so das Bündnis weiter.
Gefordert wird daher ein öffentlicher Beteiligungsprozess unter Einbeziehung aller Interessengruppen, um die Verbindung zwischen Natur- und Umweltschutz auf der einen Seite sowie einer nachhaltigen und ausreichenden Versorgung der Gesellschaft mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz auf der anderen Seite gewährleisten.