19.01.2021: Heute startete die alljährliche Internationale Grüne Woche, auf Grund von Corona zum ersten Mal im digitalen Format. Eröffnet wurde das Format durch Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU).
Unter normalen Umständen findet die Messe auf dem Messegelände in Berlin statt. Am Vorabend der Eröffnung wird mit dem Waldbesitzerempfang gewöhnlich ein sehr wichtiges Branchentreffen abgehalten. Akteure aus der Forst- und Holzwirtschaft konnte man bei der IGW jedes Jahr in einer eigenen Halle besuchen. Dieses Jahr wurden unter dem Motto „Wald der Zukunft: Smarte Zukunft“ aufbereitete Fakten und Zahlen durch das BMEL und das Thünen-Institut für Waldökosysteme (Eberswalde) präsentiert.
Prof. Dr. Andreas Bolte und Dr. Tanja Sanders vom Thünen-Institut berichteten über 285.000 Hektar abgestorbene Waldflächen in Deutschland. Verantwortlich dafür sind anhaltende Sommertrockenheit und in Folge die massenhafte Vermehrung wärmeliebender Schadinsekten, insbesondere der Borkenkäfer. In diesem Zusammenhang plädierten Bolte und Sanders für die schnellere Umwandlung unserer Wälder in klimastabile Mischwälder.
Aus Sicht der Wissenschaftler gibt es keinen zukünftigen „Superbaum“, viel eher ist eine reiche Baumartenvielfalt der Schlüssel zum klimastabilen Wald der Zukunft. Dabei setzen die Wissenschaftler u.a. auf Herkunftsversuche mit verschiedenen Baumarten. Anlass zur Sorge gibt, dass laut Thünen-Institut noch 1/4 bis 1/3 unserer Wälder durch erneute Trockenheiten gefährdet sind.
Neben dem Wald in Zahlen ging das BMEL auch auf Holz als Basis einer nachhaltigen Bioökonomie ein. Insgesamt seien 25 % der Bioenergie, u.a. aus Holz, bis 2025 in Deutschland umsetzbar. Holzenergie, insbesondere aus Kaskadennutzung (mehrfach Verwendung von Holz mit der finalen energetische Nutzung) mache die Bioökonomie planbar und schone endliche, fossile Brennstoffe und somit das Klima.
Die IGW Digital läuft vom 19.01. – 21.01.2021 und kann kostenlos auf der Homepage https://www.bmelsmart4life.de/ gestreamt werden.