Am 8. Februar stellte der Wissenschaftliche Beirat für Waldpolitik (WBW) sein Gutachten zur Anpassung von Wäldern und Waldwirtschaft an den Klimawandel vor. Ziel ist es, den Wald zu erhalten und die Folgen des Klimawandels auf den Wald zu mindern. Wie dies gelingen kann, dafür hat der Wissenschaftliche Beirat im Rahmen seines Gutachtens nun konkrete Vorschläge vorgelegt.

In Ihrer Begrüßung verwies die neue Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium, Silvia Bender, auf den notwendigen Spagat zwischen der Bewirtschaftung der Wälder und der Bereitstellung des nachwachsenden Rohstoffs Holz. Sie bekräftigte das Ziel, im Sinne der Nationalen Biodiversitätsstrategie 10 % der öffentlichen Wälder aus der Nutzung zu nehmen, um die Artenvielfalt zu stärken und die natürliche Waldentwicklung im Klimawandel zu beobachten. Sie verwies weiter auf die besondere Verantwortung Deutschlands zum Schutz der Buchenwälder; ältere und naturnahe Buchenwälder im Besitz des Bundes sollen deshalb ebenfalls aus der Nutzung genommen werden.

Aus Sicht der AG Rohholz sind Nutzungsverbote im Wald kein Beitrag zum Klimaschutz, sondern vermindern vielmehr das Potenzial der Nutzung klimaschonender Holzprodukte. Integrativer Naturschutz hingegen fördert die Biodiversität, ohne dass Einschränkungen bei der Rohstoffbereitstellung die Folge sind.

Empfehlungen zur Holznutzung und Verwendung

Um klimaschädlichen Kohlenstoff in nennenswertem Umfang außerhalb des Waldes zu speichern, sieht der Wissenschaftliche Beirat für Waldpolitik den Holzbau als bisher einzige in der Anwendung ausgereifte Methode. Deshalb sei es das primäre Ziel, Holz möglichst langfristig stofflich zu nutzen, bevor es letztlich thermisch verwertet wird.

Um die Holzverwendung in Deutschland also weiter stärken zu können, empfiehlt der Beirat ein Fördersystem, welches Anreize zur nachhaltigen Nutzung schaffen soll. Als Beispiele nannte der Beirat ein CO2-Bonus für die Kohlenstoffspeicherung im Holzbau sowie die Förderung recyclingfähiger Holzkonstruktionen.

Um diese Ziele langfristig umsetzten zu können, nennt der Beirat den risikoarmen Anbau klimaangepasster Nadelholzbaumarten, neue Verwendungsoptionen für Alternativbaumarten, die stoffliche Nutzung von Laubholz und Kalamitätsholz sowie die Generierung von Gebraucht- und Altholz zur Rohstoffgewinnung als wichtige Maßnahmen zur Anpassung der Wertschöpfungsketten an ein volatiles Holzangebot.

Weitere Themen des Gutachtens waren u.a. die Honorierung eines resilienten und anpassungsfähigen Waldzustandes unter der Voraussetzung der Bereitstellung von Ökosystemdienstleistungen durch regelmäßige Zahlungen an Waldbesitzer, sowie die Förderung der Biodiversität durch die Vermeidung von Waldfragmentierungen.

Den vollständigen Bericht des wissenschaftlichen Beirates finden Sie hier.

Die Vorstellung des Berichtes kann auf Youtube nachgesehen werden.

Quelle: https://www.fnr.de/presse/pressemitteilungen/aktuelle-mitteilungen/aktuelle-nachricht/wald-der-zukunft-wissenschaftlicher-beirat-stellt-kernthesen-seines-gutachtens-vor