In Zeiten der zunehmenden Globalisierung aller wirtschaftlichen Prozesse und der voranschreitenden Digitalisierung steht die gesamte Branche vor einer neuen Herausforderung. Als traditionsreicher Wirtschaftszweig muss auch das Cluster Forst und Holz die Digitalisierung als Chance begreifen und die vorhandenen Potenziale nutzen. Beispielsweise kann durch digitale Planung die Holzbereitstellung im Wald und die Transportlogistik effizienter gestaltet werden. Dabei verkürzen Holzpolterkoordinaten unter anderem die Auffindungszeiten der Logistikdienstleister im Wald. Restmengenangaben der Polter ermöglichen eine konkrete und effizientere Holzabfuhr mit den gesetzlich geregelten Zuladungsmengen der Transport-LKW, also weniger Leerfahrten oder Überschreitungen des zulässigen Gesamtgewichts. Dies schont nicht nur die Infrastruktur im Wald, sondern auch langfristig die öffentlichen Straßen. So können wertvolle Ressourcen eingespart und gleichzeitig etwas für das Klima getan werden: Der CO2-Ausstoß kann durch effizienteres Arbeiten und die Digitalisierung aller Prozesse verringert werden.

Digitalisierung angewendet

Wo Handelsgüter die Besitzer wechseln, oder logistische Dienstleistungen anfallen, entstehen immer zahlreiche Daten und Informationen. Adress- und Rechnungsdaten, Angebote, Lieferscheine, Protokolle, schriftliche Vereinbarungen, Produktlisten, Preisübersichten und vieles mehr. Durch die Digitalisierung können dabei viele Prozesse und Strukturen einfacher gestaltet werden, denn die Flut an relevanten Daten und Informationen im Zuge des immer größer werdenden Informationsbedarfs für von der Gesellschaft genutzte Produkte, nimmt stetig zu. Die Arbeitsgemeinschaft Rohholz setzt sich deshalb dafür ein, solche Prozesse zu optimieren und die Digitalisierung der Branche weiter voranzubringen. Projekte wie ELDATsmart, ELDATsmart Go! und DRMdat zeigen dabei das Engagement unseres Verbands.

Digitalisierungsprojekt ELDATsmart

Im Projekt ELDATsmart geht es um die Verbesserung von Datenstandards als Konvention zur einheitlichen Kommunikation zwischen den Handelspartnern in der Forst-Holz Lieferkette. Mit ELDAT (ELektronischer DATenstandard für Holzdaten) gelang vor vielen Jahren der erste Schritt zur Genese eines einheitlichen deutschen Standards. Ins Leben gerufen wurde das Verbundprojekt ELDAT von den beiden Dachverbänden DFWR, dem Deutschen Forstwirtschaftsrat und DHWR, dem Deutschen Holzwirtschaftsrat. Der Standard wurde über viele Jahre vom Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik vom KWF betreut. Mit ELDATsmart wurde der Standard 2017 in seine nächste Entwicklungsstufe gebracht. Das generelle Ziel der neuesten Auflage von ELDAT: Mehr „mehr“ Standardisierung. Möglichst alle Teilnehmer sollen vom Holzeinschlag über den Verkauf und die Abfuhrlogistik bis hin zur Holzverarbeitung technisch gesehen die gleiche „Sprache sprechen“. Auch in der Logistik sollte der neue Standard an die Weiterentwicklungen der Technik angepasst werden. So rückt das Poltern als zentrale logistische Einheit stärker in den Mittelpunkt von Holzbereitstellung und Rohholztransport.

Digitalisierungsprojekt DRMdat

Neben ELDATsmart hat sich die AGR auch im Rahmen des Projektes DRMdat engagiert. Dabei handelt es sich um ein länderübergreifendes Projekt, welches einen Datenstandard entlang der Wertschöpfungskette Forst und Holz für Mitteleuropa aufstellen soll. DRMdat wurde ab 2018 in enger Kooperation zwischen der AGR, dem KWF und Vertretern der österreichischen Forst- und Holzwirtschaft entwickelt. Er ermöglicht vor allem im grenzüberschreitenden Rundholzhandel und Transport eine einheitlich Struktur zum störungsfreien Datenaustausch.

Als Bestandteil des Projektes wurde eine Online-Umfrage zur Verbreitung der Digitalisierung in der deutschen und österreichischen Forst- und Holzwirtschaft durchgeführt. Die zentralen Ergebnisse finden Sie hier: