von lfreise | 28.01.2021 | News
Nach den Trockenjahren 2018/2019 zeigte sich, dass auch die Buche in ihren natürlichen Verbreitungsgebieten mit massiven Hitze- und Trockenschäden, Vitalitätseinbußen und erhöhten Ausfallraten zu kämpfen hatte.
Damit wurde eine Empfindlichkeit von Buchenwäldern gegenüber Trockenheit bestätigt, deren Häufigkeit und Stärke im Hinblick auf den Klimawandel weiter zunehmen wird.
Das vom Waldklimafond geförderte Projekt BuTaKli widmete sich von 2015 bis 2020 den Effekten von Tannenbeimischungen in Buchenreinbeständen und wertete diese aus – mit positiven Ergebnissen:
Zuwachsstark
In gemischten Beständen waren die Zuwächse von Buche und Tanne höher als im Reinbestand.
Regenerierend
Die Beimischung von Tanne beschleunigte die Erholung trockenheitsbedingter Zuwachseinbußen bei der Buche. Dies konnte auch zuvor bereits in anderen europäischen Buchen-Tannenbeständen nachgewiesen werden.
Helfer in der Not?
Unter kontrollierten Bedingungen konnte bei jungen Tannen und Buchen nachgewiesen werden, dass die Tannen die Wasserverfügbarkeit der Buchen verbesserten. Dahinter steckte die Vermutung des „hydraulischen Lifts“: Die tieferreichenden Pfahlwurzeln der Tannen könnten Wasser in flachere Bodenschichten transportieren, wodurch es dann auch für die Wurzeln der Buche erreichbar wäre.
Bodenverbessernd
Die Kohlenstoffspeicherleistung des Bodens wurde durch die Tannenbeimischung erhöht. Daraus ergeben sich weitere positive Effekte, wie eine optimierte Schadstoff-Filterkapazität, erhöhte Wasser- und Nährstoff-Rückhaltung, erhöhter Erosionsschutz und die erhöhte Verfügbarkeit von anorganischem Stickstoff in der Streu.
Unterstützt den Waldbesitzer
Trotz erhöhter Einbringungs- und Pflegekosten sowie möglicher Produktivitätsverluste infolge des Klimawandels bewirkt eine aktive Tannenbeimischung in Buchenbestände einen höheren Kapitalwert, wodurch die Bewirtschaftung rentabler als im Buchenreinbestand wird.
Wald von morgen?
Flächen für die Entwicklung von Buchen-Tannen-Mischbeständen werden vor allem dort gesehen, wo die Fichte im Hinblick auf den Klimawandel zukünftig nicht mehr bestehen wird.
Projektdurchführung: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (ALU), Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Gefördert durch: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Bundesministerium Umwelt, Naturschutz und Nukleare Sicherheit
Projektträger: Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe
Berichtszeitraum: 23.10.2015 – 30.6.2020
Schlussbericht Veröffentlichung: 19.11.2020
Den vollständigen Abschlussbericht finden Sie hier: https://www.fnr-server.de/ftp/pdf/berichte/22WC406901.pdf
Weitere Quellen: Waldwissen.net
von sbischoff | 19.01.2021 | News
19.01.2021: Heute startete die alljährliche Internationale Grüne Woche, auf Grund von Corona zum ersten Mal im digitalen Format. Eröffnet wurde das Format durch Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU).
Unter normalen Umständen findet die Messe auf dem Messegelände in Berlin statt. Am Vorabend der Eröffnung wird mit dem Waldbesitzerempfang gewöhnlich ein sehr wichtiges Branchentreffen abgehalten. Akteure aus der Forst- und Holzwirtschaft konnte man bei der IGW jedes Jahr in einer eigenen Halle besuchen. Dieses Jahr wurden unter dem Motto „Wald der Zukunft: Smarte Zukunft“ aufbereitete Fakten und Zahlen durch das BMEL und das Thünen-Institut für Waldökosysteme (Eberswalde) präsentiert.
Prof. Dr. Andreas Bolte und Dr. Tanja Sanders vom Thünen-Institut berichteten über 285.000 Hektar abgestorbene Waldflächen in Deutschland. Verantwortlich dafür sind anhaltende Sommertrockenheit und in Folge die massenhafte Vermehrung wärmeliebender Schadinsekten, insbesondere der Borkenkäfer. In diesem Zusammenhang plädierten Bolte und Sanders für die schnellere Umwandlung unserer Wälder in klimastabile Mischwälder.
Aus Sicht der Wissenschaftler gibt es keinen zukünftigen „Superbaum“, viel eher ist eine reiche Baumartenvielfalt der Schlüssel zum klimastabilen Wald der Zukunft. Dabei setzen die Wissenschaftler u.a. auf Herkunftsversuche mit verschiedenen Baumarten. Anlass zur Sorge gibt, dass laut Thünen-Institut noch 1/4 bis 1/3 unserer Wälder durch erneute Trockenheiten gefährdet sind.
Neben dem Wald in Zahlen ging das BMEL auch auf Holz als Basis einer nachhaltigen Bioökonomie ein. Insgesamt seien 25 % der Bioenergie, u.a. aus Holz, bis 2025 in Deutschland umsetzbar. Holzenergie, insbesondere aus Kaskadennutzung (mehrfach Verwendung von Holz mit der finalen energetische Nutzung) mache die Bioökonomie planbar und schone endliche, fossile Brennstoffe und somit das Klima.
Die IGW Digital läuft vom 19.01. – 21.01.2021 und kann kostenlos auf der Homepage https://www.bmelsmart4life.de/ gestreamt werden.
von sbischoff | 16.12.2020 | News
Zum ersten Mal fanden der diesjährige Rohstoffgipfel und Sägewerkskongress aufgrund der Corona-Pandemie im Online-Format statt und waren ein voller Erfolg.
Die Veranstaltungsreihe erzeugte reges Interesse. Insgesamt 420 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben die Vorträge und Diskussionen rund um die Zukunft der Branche verfolgt. Nach Beendigung des virtuellen Gipfels und des Kongresses haben wir nun alle uns zur Verfügung gestellten Vorträge in einem internen Bereich zusammengestellt. Sie stehen allen Teilnehmern von Rohstoffgipfel und Sägewerkskongress online zur Verfügung und können mit den Zugangsdaten auf der Webseite des Sägewerkskongresses abgerufen werden.
Rückblickend zeigte der Rohstoffgipfel, dass weiterhin die Verwendungsmöglichkeiten für das anfallende Schadholz sowie die Rohstoffsicherung der Zukunft im Fokus der Branche stehen werden. Deutlich wurde, dass zunehmend neue Technologien existieren, aber ihr unter den Marktpartnern koordinierter Einsatz auf der Fläche noch nicht im eigentlich nötigen Umfang erfolgt. Gäste der Veranstaltungsreihe waren unteranderem Dr. Sigrid Nikutta (im Vorstand der Deutschen Bahn, zuständig für den Bereich Gütertransport), Hans-Georg von der Marwitz (MdB und Präsident des Waldbesitzerverbandes AGDW) und Dr. Stefanie von Scheliha-Dawid (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Referat Waldpolitik).
Weiterführende Informationen zur Veranstaltung finden sie in unserer Pressemitteilung und online auf www.saegewerkskongress.de.
von lfreise | 09.12.2020 | News
Mit neu aufbereiteten Daten leistet das Onlineportal Waldinfo.NRW von der Landesforstverwaltung des Landes Nordrhein-Westfalen einen Beitrag zur Digitalisierung der Branche.
Mit insgesamt 75 Themenkarten in 8 verschiedenen Themenbereichen können sich Interessierte einen digitalen Einblick in die Wälder Nordrhein-Westfalens verschaffen. Themen sind neben dem Wald, der Waldökologie und den Waldfunktionen auch die Waldbewirtschaftung, der Waldnaturschutz, Freizeit und Tourismus, die Gefahrenabwehr und die Forstverwaltung.
Das Internetportal stellt mittels digitaler Karten und der modernen intuitiven Nutzeroberfläche wichtige Fachinformationen für die breite Öffentlichkeit bereit und hat den Anspruch, die Digitalisierung der Forstwirtschaft weiter voranzutreiben. Dabei verweist das Portal auch auf wichtige Fachpublikationen und weiterführende Webseiten.
Ein besonderes Ziel dabei: Die Waldbewirtschaftung im Kontext des Klimawandels soll durch die digitalisierten Informationen und das verbesserte Monitoring wirksamer gelingen. Beispielsweise befinden sich auf der Webseite Karten, die einen Überblick zur Waldbedeckung oder zur Baumarteneignung für bestimmte Gebiete des Landes Auskunft geben. Auch Kalamitätsflächen können durch digitalisierte Daten mittels der interaktiven Karten detaillierter betrachtet werden. Ebenfalls mit Kartenmaterial wird das Borkenkäfermonitoring unterstützt. Die Gefahrensituation wird regelmäßig aktualisiert und für einzelne Gebiete Nordrhein-Westfalens bewertet. Durch ein digitales Archiv kann der Borkenkäferbefall online beispielsweise bis 2014 zurückverfolgt werden.
Obwohl bereits umfassende Informationen auf der Webseite bereitstehen, ist die Onlineplattform noch nicht komplett. In Zukunft soll sie durch weitere relevante Themenkarten ergänzt und weiter optimiert werden.
Den Link zur Webseite finden Sie hier.
von sbischoff | 29.10.2020 | News
Der Minister des Landes Baden-Württemberg für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk (CDU), stellte am 22.10.2020 den neuen Waldzustandsbericht 2020 vor, welcher einen Schaden in bislang unbekanntem Ausmaß verdeutlichte.
In einer Pressemitteilung sagte Hauck: „Trockenheit und Hitze schwächen unsere Waldbäume im dritten Jahr in Folge und treiben das mittlere Schadniveau in bislang nicht bekannte Höhen“. Sorge bereite ihm vor allem die Tatsache, dass mittlerweile 46 % der Fläche als deutlich geschädigt eingestuft werden. Ein dramatischer Rekord seit Beginn der Erhebungen.
Die Folgen der letzten trockenen und heißen Jahre seien laut Bericht durch alle Baumarten hinweg erkennbar. Als Maß für den Gesundheitszustand der Waldbäume wurde die Kronenverlichtung herangezogen. Bei der Fichte, Kiefer, Esche und Buche habe sich der mittlere Nadel- bzw. Blattverlust laut Erhebung weiter verschlechtert. Auf hohem Schadniveau verweilt die Tanne. Deutliche Verbesserungen würde im Gegenteil dazu die Eiche zeigen. Dennoch bleibt auch diese Baumart auf einem hohen Schadniveau.
Das Land Baden-Württemberg zieht daraus Konsequenzen: Insgesamt 30 Millionen Euro werden zur Verfügung gestellt, um die Bewältigung der Schäden zu unterstützen. Besonders im Fokus stehen dabei die Lagerung, der Transport und die Aufarbeitung des beschädigten Holzes. Zusätzliche Mittel wurden außerdem in die Forschung investiert. Laut Hauk sei es dabei vor allem Ziel „(…) weitere wissensbasierte Grundlagen zum Aufbau klimastabiler, naturnaher Wälder zu entwickeln und Kenntnisse über alternative Baumarten zu gewinnen, die künftig eine größere Rolle spielen könnten.“
Klimaprognosen zeigen, dass sich Wetterextreme, wie Stürme und Dürreperioden in Zukunft häufen werden. In Hinblick auf die zukünftige Sicherung des Rohstoffes Holz plädiert die AGR weiterhin dafür, auch sogenannte nicht heimische Baumarten als mögliche Alternative für die klimagerechte Aufforstung der Wälder in Betracht zu ziehen.
Die gesamte Pressemitteilung von Minister Peter Hauk finden Sie hier.
Den Waldzustandsbericht 2020 finden sie hier.
von lfreise | 23.07.2020 | News
Immer wieder kommt es vor, dass Fahrer von LKW Holztransporten im Wald von unwissenden Passanten angefeindet werden. Mit der Fragestellung „Warum muss der Lastwagen gerade hier durch den Wald fahren?“ klärt der neu entwickelte Flyer der Arbeitsgemeinschaft Rohholz e.V. (AGR) anschaulich und kompakt über nachhaltige Forstwirtschaft in Deutschland, Holzernte und Holzprodukte auf.
Der Flyer dient als leichtverständliches Informationsmaterial, den Holztransporteure bei entsprechenden Konfliktsituationen ausgeben können.
Hier können Sie sich den Flyer „Warum der Holztransport wichtig ist“ (pdf) ansehen.
Den Flyer erhalten Sie kostenlos auf Anfrage bei der AGR. Nichtmitgliedern stellen wir die Versandkosten in Rechnung. Senden Sie einfach eine E-Mail an nora.zywotteck@ag-rohholz.de mit der gewünschten Stückzahl und Lieferadresse.
Quelle: AGR