Neue Studie: Kohlenstoffspeicherleistung von (Natur)Wäldern

Neue Studie: Kohlenstoffspeicherleistung von (Natur)Wäldern

Wird die Bewirtschaftung von Wäldern eingestellt, hat das Auswirkungen auf den Kohlenstoffspeicher. Wie die zeitliche Entwicklung dieser Veränderungen in der Kohlenstoffbilanz aussieht, war unter anderem Forschungsgegenstand des Waldklimafondsprojektes natWald100.

Das Projektteam des durch die Bundesministerien für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und für Umwelt, Naturschutz nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) geförderten Verbundvorhabens veröffentlichte jetzt die ersten Ergebnisse. Eine Auswertung zeitlicher Trends in der Kohlenstoffbilanz unbewirtschafteter Wälder in Deutschland ist hier nachzulesen:https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/ffgc.2023.1099558/full

Position der AGR
Die Ergebnisse zeigen, dass dem Ziel einer Kohlenstoffsenke im Wald klare natürliche Grenzen gesetzt sind. Nach 50 Jahren wird kein zusätzlicher Kohlenstoff mehr eingespeichert. Im Gegensatz dazu steht die Leistung eines konsequent bewirtschafteten Waldes, der als „Kohlenstoffpumpe“ eine kontinuierliche Kohlenstoffeinlagerung ermöglicht und den Speicher auf die Ebene der Holzprodukte und ihrer Verwendungszeit ausdehnt. Zusätzich wird die Einbeziehung der Substitutionsebene interessant werden.
Weiterhin ist zu bedenken, dass gerade im Klimawandel das verstärkte Risiko besteht, dass durch das Aussetzen der Bewirtschaftung entsprechende Schadereignisse zu einem flächigen Absterben des Waldes und einer Freisetzung eines großen Teils des Kohlenstoffspeichers führen. Höhere Holzvorräte erhöhen das Risiko für solche Totalausfälle noch einmal beträchtlich.

 

Forstunternehmertag in Hundisburg

Forstunternehmertag in Hundisburg

Nach mehrjähriger Pause trafen sich am 17. und 18. April wieder Vertreter von Forstunternehmen, Forstlichen Dienstleistern, Holztransporteuren und verarbeitenden Betrieben zur gemeinsamen Tagung auf Schloss Hundisburg.
Die diesjährige Tagung stand unter der Überschrift:

Rohstoffversorgung heut und morgen sichern.

Einen Vortrag zum Thema „Wieviel Holz wird gebraucht und woher soll es kommen“ hielt Lukas Freise, Geschäftsführer der AGR. Ein Fazit hieraus:

  • Angesichts von Klimawandel und Kalamitäten darf man nicht nur auf die Verluste schauen, sondern wo sich noch Holzvorräte befinden und sogar gewachsen sind.
  • Die Industrie muss die Rohstoffversorgung zukünftig noch stärker als logistisches Problem betrachten, für das es aber Lösungen gibt.

Interessant auch der Hinweis auf den Vortrag von Herrn Klaus Jänich von den Niedersächsischen Landesforsten zum Umgang mit Kalamitätsflächen und zukünftigen Anbau/Rohstoffszenarien.
Gerade durch den Austausch mit den „Dienstleistern“, ohne die die Rohstoffversorgung der Unternehmen nicht funktionieren kann, ist das Format der Tagung in Hundisburg nach wie vor von großer Bedeutung.

Weitere Informatiionen fiinden Sie hier
Den Vortrag der AGR in der Mappe unten. 

Titel: Präsentation_AGR_Hundisburg

Dateityp: PDF

Dateigröße: 1 mb

Fachkongress „Klimagerechte Holzbaukultur“

Fachkongress „Klimagerechte Holzbaukultur“

Zum zweiten Mal fand am 24. und 25. April in Friedrichshafen am Bodensee der länderübergreifende Fachkongress „Drei Länder, eine Mission: Klimagerechte Holzbau-Kultur“ im Rahmen der Holzbau-Offensive Baden-Württemberg statt. Vertretende der Forst-, Holz- und Baubranche trafen sich am Bodensee, um gemeinsam über die Chancen aber auch Hindernisse des Holzbaus zu diskutieren. 

Am ersten Kongresstag lag das Thema „Nachwuchsgewinnung“ im Raum. Herr Martin Strittmatter (Aufsichtsrat Forst BW) stellte sieben Thesen des Holzbaus vor. Welche im Anschluss umfassend diskutiert wurden. Unsere Referentin für Rohstoffe und Kommunikation, Fee Brauwers, vertrat bei dieser Podiumsdiskussion die Interressen und Positionen der Arbeitsgemeinschaft Rohholz.

„Nur durch eine nachhaltige Forstwirtschaft und zuverlässige Holzernte, kann das Bauen mit Holz realisiert werden!“

Fee Brauwers, Referentin der AGR.

Bilderquelle: Christoph Morlok

Innovationen der Laubholzverwendung im Konstruktiven Bauen wurden am zweiten Kongresstag vorsgestellt. Das Programm finden Sie unter diesem Link. Sobald die Vorträge veröffentlicht sind, werden wir Ihnen den Zugang vermitteln.

 

Die Bilder wurden uns von dem Fotografen Christoph Morlok freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

ANK: weitere Millionen für die Einschränkung der Bewirtschaftung von Privatwäldern

ANK: weitere Millionen für die Einschränkung der Bewirtschaftung von Privatwäldern

Berlin. Am 29.3.2023 stellte Bundesumweltministerin Lemke das vom Bundeskabinett beschlossene „Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz“ (ANK) vor, mit dem die Bundesregierung nach eigenen Angaben „den allgemeinen Zustand der Ökosysteme in Deutschland deutlich verbessern und so ihre Resilienz und ihre Klimaschutzleistung stärken“ möchte. Was auf den ersten Blick eine gute Idee scheint, entpuppt sich für den Bereich Wald und Holz in Deutschland als schwere Hypothek.

Im Zentrum der Kritik stehen dabei für die Arbeitsgemeinschaft Rohholz (AGR), dem neuen unabhängigen Fachausschuss im Hauptverband der Deutschen Holzindustrie e.V. (HDH), die beabsichtigten Förderungen im Bereich Waldökosysteme. So heißt es dort (Hervorhebungen AGR): Zusätzlich zu dem bestehenden Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ (…) beabsichtigen wir ein ergänzendes Förderinstrument zu entwickeln. Dieses schafft gezielte finanzielle Anreize für die Erreichung wünschenswerter Zustände wie zusätzliche Strukturvielfalt und Biodiversität in bereits naturnäheren Wäldern und zielt damit auch auf eine teils extensivierte Waldbewirtschaftung ab. So trägt das Förderinstrument weiter zur Stabilisierung und Erhöhung des Kohlenstoffspeichers in klimastabilen, ökologisch wertvollen Waldökosystemen bei (Quelle: ANK S. 33). Noch in einem nur knapp vier Wochen zuvor veröffentlichten Entwurf des Programms hatte man an besagter Stelle vor allem die Erhöhung des Anteils klimaangepasster Wälder fördern wollen.

„Wir können nur eindringlich davor warnen, eine Extensivierung der Waldbewirtschaftung mit verbesserter Klimastabilität im Wald gleichzusetzen. Höhere Holzvorräte erhöhen im Klimawandel nachweislich das Risiko für umfassende Waldschäden. Gerade im Privatwald wird so aus der vermeintlich sicheren Bank ein mit Steuergeldern geförderter wirtschaftlicher und klimatechnischer Totalausfall“, so Dr. Carsten Merforth, Sprecher der AG Rohholz. Das „Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz“ ist mit einem Volumen von 4 Milliarden Euro mit sehr umfassenden Mitteln ausgestattet. „Angesichts der großen Herausforderungen und Kosten im klimagerechten Waldumbau wäre hier eine Konzentration der Förderung im Privatwald unbedingt notwendig. Die im Raum stehenden Summen fordern Augenmaß bei der Umsetzung, sonst können Förderprogramme schnell große volkswirtschaftliche Schäden anrichten, ohne dass Biodiversität oder Klimaschutz davon profitieren“, so Dr. Merforth abschließend.

Auch die ebenfalls im Programm angekündigte Förderung von Nutzungsverboten speziell in Buchenwäldern kritisiert die AGR. Buchenwälder sind nachweislich artenärmer als andere Waldökosysteme. Außerdem leiden auch sie verstärkt unter Klimastress und müssten in den kommenden Jahren ebenfalls dringend umgebaut werden. Gleichzeitig schränken immer mehr Förderungen und öffentliche Programme die Laubholzernte ein, was bei vielen Unternehmen bereits zu großen Versorgungsschwierigkeiten mit Laubholz führt.

  • Pressemitteilung

Titel:Umweltministerium kündigt weitere Millionen für die Einschränkung der Bewirtschaftung von Privatwäldern an

Dateityp: PDF

Dateigröße: 120 kb

Pralamentarisches Frühstück

Pralamentarisches Frühstück

Berlin, 30. März 2023 – Angesichts der Bestrebungen der Bundesregierung nach umfassenden Reformen für Klimaschutz und Biodiversität hat die Plattform Forst und Holz, der Zusammenschluss der Dachverbände Deutscher Forstwirtschaftsrat (DFWR) und Deutscher Holzwirtschaftsrat (DHWR), die klimafreundliche Wirkung nachhaltiger Forstwirtschaft und Holzverwendung hervorgehoben. Im Rahmen eines Parlamentarischen Frühstücks diskutierten Experten des Clusters zusammen mit den zuständigen Fachpolitikern über die Vorhaben im Zuge der geplanten Novelle des Bundeswaldgesetzes.

Die AGR war durch den Geschäftsührer Lukas Freise vertreten. 

Link zur PM des DHWR: DHWR-PM

Warum der Tag des Waldes immer auch der Tag des Holzes ist

Warum der Tag des Waldes immer auch der Tag des Holzes ist

Berlin, 21.03.23: Internationale Gedenktage rufen den Menschen wichtige Anliegen ins Gedächtnis. In den 1970er Jahren nahm man den globalen Verlust von Waldflächen zum Anlass, einen Tag des Waldes auszurufen. Auf Beschluss UNO wurde 2012 der 21. März zum Tag der Wälder auf internationaler Ebene erklärt. Seit 2013 begeht man am selben Tag außerdem auch noch den Welttag des Holzes. Beides gehört aus Sicht der AGR untrennbar zusammen.

Waldverlust ist für Viele gedanklich unmittelbar verknüpft mit dem Fällen von Bäumen zur Gewinnung des Rohstoffs Holz. Schon in der Frühen Neuzeit war der Wald in Mitteleuropa größtenteils vor allem dem großen Brennstoffbedarf in der aufkommenden Hüttenindustrie zum Opfer gefallen. Heute ist es allerdings vor allem die international boomende Landwirtschaft, die vorrangig in den Tropen immer mehr Platz beansprucht – das Holz ist längst nicht mehr der unmittelbare Treiber von weltweiter Entwaldung. Vor diesem Hintergrund ist es richtig und wichtig, dass die EU die Holzhandelsverordnung (EUTR) als Instrument gegen den illegalen Holzeinschlag derzeit ausweitet auf ein komplexes Regelwerk, dass grundsätzlich das Problem der Entwaldung an der sprichwörtlichen Wurzel bekämpfen soll. Die neue EU-Verordnung zur Vermeidung von Entwaldung EUDR umfasst deshalb künftig auch Produkte wie Soja oder Palmöl. Importierte Rohstoffe, darunter natürlich auch weiterhin Holz, müssen künftig nachweisen, dass sie nicht auf entwaldeten Flächen angebaut wurden.

In Bezug auf das Holz könnte dies dazu beitragen, dass vor allem in Deutschland das Verhältnis von Waldbewirtschaftung und Holznutzung öffentlich entkrampft wird. Zwar erfreuen sich Holzprodukte wachsender Beliebtheit und werden als Ersatz für klimaschädliche Produkte auf Erdölbasis auch in Zukunft verstärkt benötigt; doch die Rohstoffgewinnung im Wald steht politisch wie öffentlich unter Dauerdruck. Immer neue Nutzungseinschränkungen sollen den Wald vorgeblich schützen. Dabei ist gerade im Klimawandel durch die zahlreichen Waldschäden ein besonders aktives Eingreifen unbedingt erforderlich, um den Wald kurzfristig so umzubauen, dass er auch mit den künftigen Umweltbedingungen zurechtkommt.

2023 steht der Tag des Waldes unter dem Motto „Wald und Gesundheit“. Auch in diesem Fall kann sich der World Wood Day thematisch mit einreihen. Das bekannte „Waldbaden“ findet sein Pendant in der positiven Wirkung im Aufenthalt in Gebäuden aus Holz auf das Wohlbefinden des Menschen.

„Nur eine nachhaltige Waldbewirtschaftung sorgt für eine unbedenkliche  Versorgung der Gesellschaft mit dem Rohstoff Holz; Mit der EUDR haben wir zukünftig noch mehr Sicherheit für die Verbraucher, wenn auch die internationalen Lieferketten für Holzprodukte dokumentiert und geprüft werden. Niemand muss damit Angst haben, dass sein Holzprodukt Treiber für weltweiten Waldverlust ist“, so Dr. Carsten Merforth, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Rohholz. 

  • Pressemitteilung

Titel: Warum der Tag des Waldes auch immer der des Holzes ist

Dateiname: 2023.03.20-TagDesWaldes2023
Dateityp: PDF
Dateigröße: 100 kb